Design und Struktur des Schaltungslayout bei Folientastaturen
Common Bus vs. Matrix-Layout
Das Schaltungslayout einer Folientastatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Funktionalität und Effizienz des Designs. Abhängig von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung haben Designer zwei Hauptoptionen: das Common Bus Layout und das Matrix Layout. Beide Layouts bieten spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Auswahl für eine bestimmte Tastatur berücksichtigt werden müssen.
Common Bus Layout

4 Tasten mit einem 5-Pin Konnektor
Das Common-Bus-Layout bietet eine besonders kosteneffiziente Lösung für Folientastaturen mit geringer Tastenanzahl und einer einfachen Schaltungsarchitektur. Dabei sind alle Tasten über eine gemeinsame Busleitung verbunden, wodurch jede Taste beim Betätigen den Stromkreis über ihre eigene isolierte Leiterbahn schließt. Diese klare Struktur sorgt für ein einfaches Schaltprinzip, das sich leicht umsetzen und zuverlässig fertigen lässt.
Durch die reduzierte Anzahl an Leiterbahnen entsteht ein übersichtliches und gut nachvollziehbares Layout, das sowohl den Verdrahtungsaufwand als auch die Fehleranfälligkeit deutlich verringert. Dadurch lassen sich Produktionsprozesse vereinfachen und Entwicklungszeiten verkürzen, was das Design insgesamt wirtschaftlicher macht.
Das Common-Bus-Design eignet sich daher ideal für kompakte Bedienfelder, einfache Steuereinheiten und HMI-Systeme, bei denen Platzersparnis, eine schnelle Integration und eine kostengünstige Fertigung im Vordergrund stehen. Dank seiner unkomplizierten Struktur bietet es eine robuste und praxiserprobte Lösung für Anwendungen, bei denen Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen gefordert sind.
Vorteile des Common Bus Layouts:
- Einfaches Design: Da nur eine Druckebene zum Schließen des Stromkreises benötigt wird, eignet sich dieses Layout perfekt für kompakte und unkomplizierte Tastaturen mit wenigen Tasten. Die Umsetzung ist schnell, der Aufbau übersichtlich und der Fertigungsaufwand gering – ein klarer Vorteil in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz.
- Schnelle Fehlerdiagnose: Dank der separaten Leiterbahnen pro Taste lassen sich Schaltungsfehler leicht identifizieren und gezielt beheben. Das spart Zeit bei der Inbetriebnahme und reduziert den Wartungsaufwand.
Nachteile des Common Bus Layouts:
- Eingeschränkte Skalierbarkeit: Mit jeder zusätzlichen Taste wächst der Aufwand exponentiell – mehr Leiterbahnen, komplexere Layouts und ein deutlich höherer Platzbedarf auf der Leiterplatte. Bei größeren Tastaturen führt das schnell zu anspruchsvollen Design- und Integrationsaufgaben.
- Erhöhter Verdrahtungsaufwand: Jede zusätzliche Taste erfordert zusätzliche Verbindungen. Das vergrößert den Steckverbinder, erhöht die Pinbelegung und macht die Verkabelung insgesamt aufwändiger – besonders bei umfangreichen Tastaturen ein klarer Nachteil.
2. Matrix Layout

6 Tasten mit einem 5-Pin Konnektor
Das Matrix-Layout bietet eine platzsparende und zugleich äußerst effiziente Lösung zur Ansteuerung einer Vielzahl von Tasten in Folientastaturen und HMI-Bedieneinheiten. Dabei sind die Leiterbahnen in einem präzisen Raster aus Reihen und Spalten angeordnet, wodurch jede Taste an einem Kreuzungspunkt von Signalleitung und Masseleitung entsteht. Durch diese intelligente Struktur lassen sich Signale klar zuordnen und störungsfrei verarbeiten, während gleichzeitig die Anzahl der benötigten Leiterbahnen im Vergleich zum Common-Bus-Layout deutlich reduziert wird.
Da weniger Leiterbahnen erforderlich sind, sinkt der Verdrahtungsaufwand erheblich, wodurch sich kompakte und gleichzeitig funktionsreiche Tastaturlösungen realisieren lassen. Zudem vereinfacht die reduzierte Komplexität den Aufbau, steigert die Layout-Effizienz und verbessert die Wirtschaftlichkeit in der Serienfertigung. Das Matrix-Design eignet sich daher besonders für Tastaturen mit einer hohen Tastenanzahl, komplexer Schaltlogik oder integrierter LED-Hinterleuchtung.
Vorteile des Matrix Layouts:
- Effiziente Nutzung der Leiterbahnen:
Das Matrix-Design nutzt jede Leiterbahn optimal aus. Jede Taste aktiviert den Stromkreis durch die Kombination einer Reihe (Row) und einer Spalte (Column). Dadurch reduziert sich der Leiterbahnaufwand deutlich: Für zehn Tasten genügen bereits vier Reihen- und drei Spaltenleitungen – insgesamt nur sieben Bahnen. So lassen sich Materialeinsatz, Platzbedarf und Fertigungskosten spürbar senken, ohne die Funktionalität zu beeinträchtigen. - Kompaktes und platzoptimiertes Design:
Durch die gezielte Anordnung der Leiterbahnen verringert sich die Pinbelegung, wodurch auch kleinere Steckverbinder eingesetzt werden können. Das Ergebnis ist ein flexibles Layout mit hoher Integrationsdichte und kompaktem Aufbau. - Hohe Skalierbarkeit:
Das Matrix-Layout wächst mühelos mit den Anforderungen mit. Ob 20, 50 oder 100 Tasten – das Grundprinzip bleibt effizient. Dadurch eignet sich diese Struktur ideal für komplexe Bedienfelder.
Nachteile des Matrix Layouts:
- Mehrere Druckschichten erforderlich:
Das Matrix-Layout erfordert den Aufbau mehrerer Druckschichten, um die Leiterbahnen der Reihen- und Spaltenstruktur voneinander elektrisch zu isolieren. Diese zusätzliche Isolations- und Verbindungsebene erhöht den Design- und Fertigungsaufwand. Dadurch steigen die Anforderungen an die Materialauswahl, die Druckgenauigkeit und die Qualitätssicherung während der Herstellung. - Ghosting und Key-Rollover:
Ein häufiger Nachteil des Matrix Layouts ist das sogenannte „Ghosting“, bei dem unbeabsichtigte Tasten aktiviert werden, wenn mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt werden. Um dies zu verhindern, muss oft eine Diode pro Taste hinzugefügt werden.
Beispiel: Matrix Layout / Folientastatur mit 24 Tasten und einem 11-Pin Konnektor

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