Druckverfahren von Folientastaturen
Siebdruck vs. Digitaldruck
Die Bedruckung von Folientastaturen erfolgt generell auf der Rückseite der Dekorfolie, was Langlebigkeit und Schutz vor Abrieb gewährleistet. Zwei der am häufigsten verwendeten Druckverfahren für Folientastaturen sind der Digitaldruck und der Siebdruck. Beide Methoden haben spezifische Vorteile und Nachteile, die von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung abhängen. In diesem Artikel vergleichen wir die beiden Verfahren und zeigen, welches sich für verschiedene Szenarien am besten eignet. Farbangaben sollten bei beiden Systemen bevorzugt im Pantone Matching System oder RAL definiert werden.
Siebdruck
Der Siebdruck ist eines der ältesten und bewährtesten Druckverfahren, das seit Jahrzehnten erfolgreich in der Herstellung von Folientastaturen eingesetzt wird. Das Verfahren funktioniert, indem Tinte durch ein feines Sieb gedrückt wird, das als Schablone für das gewünschte Design dient. Jede Farbe wird nacheinander aufgetragen, was komplexe und präzise Mehrfarbendrucke ermöglicht.
Der Siebdruck ist besonders kosteneffizient und sorgt für eine intensive und langlebige Farbgebung. Für jede Farbe wird ein separates Sieb erstellt, durch dessen offene Bereiche die Farbe mithilfe eines Rakels gleichmäßig auf die Frontfolie aufgetragen wird. Diese Technik ermöglicht einen dickeren Farbauftrag, der zu einer erhöhten Farbbrillanz und außergewöhnlichen Haltbarkeit führt.
Auch leitfähige Schichten und Schaltungen können durch Siebdruck aufgebracht werden. Hierbei werden hochviskose Farben verwendet, die spezielle Metallpartikel wie Silber oder Kupfer enthalten, um elektrische Leitfähigkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus lassen sich mit dem Siebdruckverfahren Spezialeffekte wie der sogenannte „Verschwindeeffekt“ sowie Lasuren und Schutzlacke realisieren.
Farbliche Lasuren ermöglichen es, Sichtfenster in nahezu jeder gewünschten Farbe zu gestalten. Dabei kann die Oberflächenbeschaffenheit entweder hochglänzend oder texturiert (matt) sein. Zusätzlich bieten unsere Sichtfenster Eigenschaften wie Entspiegelung, Kratzfestigkeit und UV-Beständigkeit, was sie besonders widerstandsfähig und vielseitig einsetzbar macht.
Vorteile des Siebdrucks:
- Hohe Haltbarkeit: Der Siebdruck verwendet dickere Tinten und bietet daher eine extrem langlebige und widerstandsfähige Oberfläche.
- Farbechtheit und Deckkraft: Durch die manuelle Einstellung des Farbauftrages kann der Siebdruck intensive Farben und eine hervorragende Deckkraft erzeugen. Selbst auf dunklen Materialien können leuchtende Farben aufgetragen werden.
- UV-Beständigkeit: Siebdruckfarben können so formuliert werden, dass sie UV-beständig sind, was besonders für Anwendungen im Freien oder in Umgebungen mit hoher Sonneneinstrahlung von Vorteil ist.
- Kosteneffizienz bei großen Auflagen: Bei hohen Stückzahlen ist der Siebdruck äußerst kosteneffizient, da die Einrichtungskosten für das Sieb bei größeren Produktionsmengen relativ niedrig bleiben.
Nachteile des Siebdrucks:
- Begrenzte Auflösung: Der Siebdruck bietet eine vergleichsweise geringere Auflösung als der Digitaldruck. Feinste Details oder hochauflösende Grafiken lassen sich nur schwer darstellen.
- Längere Vorbereitungszeit: Der Siebdruck erfordert die Erstellung eines Siebs für jede Farbe, was eine aufwendigere Vorbereitungszeit und höhere Einrichtungsgebühren bedeutet.
- Eingeschränkte Flexibilität: Änderungen am Design sind im Siebdruck aufwendig, da für jede Anpassung ein neues Sieb erstellt werden muss. Dies macht ihn weniger flexibel für kleine Auflagen oder sich häufig ändernde Designs.
Der Siebdruck ermöglicht einen satten Farbauftrag und die Bedruckung der Schaltfolien mit leitfähige Schichten und Schaltungen.
Digitaldruck
Der Digitaldruck ist ein modernes Druckverfahren, bei dem das Design direkt vom Computer auf die Oberfläche der Folientastatur aufgebracht wird, ohne dass Schablonen oder Siebe benötigt werden. Ähnlich wie bei einem Tintenstrahldrucker verwendet der Digitaldruck UV-härtende Tinten, die sofort auf der Folie trocknen. Dieses Verfahren bietet eine schnelle und kosteneffiziente Lösung, besonders für kleinere Auflagen, Prototypen und „Just-in-Time“-Fertigungsmethoden. Da auf Druckplatten und Siebe verzichtet wird, entfallen die hohen Einrichtungskosten, die bei traditionellen Druckverfahren anfallen.
Ein weiterer Vorteil des Digitaldrucks ist die Möglichkeit, beeindruckende Farbverläufe und fotorealistische Grafiken zu erzeugen, was eine flexible und kreative Gestaltung ermöglicht. Obwohl der Digitaldruck in Bezug auf Farbdeckung und Schichtdicke nicht ganz die Stärke des Siebdrucks erreicht, überzeugt er durch seine hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, was ihn zu einer wertvollen Ergänzung herkömmlicher Druckverfahren macht.
Vorteile des Digitaldrucks:
- Hohe Auflösung und Detailgenauigkeit: Der Digitaldruck ermöglicht die Darstellung feinster Details und bietet eine exzellente Druckqualität. Bilder, komplexe Grafiken und sogar fotorealistische Designs können problemlos umgesetzt werden.
- Flexibilität und schnelle Anpassungen: Da der Digitaldruck keine physischen Schablonen erfordert, können Designänderungen schnell und kostengünstig vorgenommen werden. Dies macht ihn ideal für kleine Auflagen oder Prototypen, bei denen Flexibilität entscheidend ist.
- Geringere Einrichtungszeit und -kosten: Da keine Sieberstellung notwendig ist, kann der Digitaldruck ohne lange Vorbereitungszeiten starten.
- Umfangreiche Farbpalette: Der Digitaldruck bietet eine nahezu unbegrenzte Farbpalette, einschließlich Farbverläufen und Transparenzen, die im Siebdruck nur schwer zu erreichen sind.
Nachteile des Digitaldrucks:
- Geringere Haltbarkeit: Die Tinten im Digitaldruck sind in der Regel dünner und bieten weniger Schutz gegen Abnutzung und Umwelteinflüsse als die im Siebdruck verwendeten Tinten. Für Anwendungen, bei denen die Tastatur stark beansprucht wird, ist der Digitaldruck möglicherweise nicht robust genug.
- UV-Empfindlichkeit: Standard-Digitaldrucke sind in der Regel nicht so UV-beständig wie Siebdrucke. Es können spezielle UV-Schutzlacke aufgetragen werden, dies erhöht jedoch die Kosten.
- Kosten bei großen Auflagen: Bei hohen Stückzahlen kann der Digitaldruck teurer sein als der Siebdruck, da die laufenden Druckkosten pro Stück relativ konstant bleiben und nicht durch die Produktionsmenge gesenkt werden.
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